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Die Geschichte des ECU

Letzte Aktualisierung dieser Seite: 07.11.2008
 

Vorwort

Die Bezeichnung "Euro" bezeichnet die gemeinsame europäische Währung. Ursprünglich hieß die Gemeinschaftswährung, die als Verrechnungseinheit galt und somit eher eine künstliche Währung war, aber "ECU". In dieser "Währung" wurden sogar Münzen geprägt, die heute als Vorläufer einer Euro-Sammlung angesehen werden können und eine gute Preisentwicklung verzeichnen.

Der Name "Euro" wurde erst im Dezember 1995 auf Betreiben des damaligen Bundesfinanzministers Theo Waigel auf dem Gipfeltreffen der europäischen Staats- und Regierungschefs in Madrid beschlossen. Mehr als fünfzehn Jahre lang rechnete man in Europa zuvor in "ECU".

Das am 13. März 1979 geschaffene Europäische Währungssystem (EWS) hatte als Währungsbezeichnung den Namen "ECU" (= "European Currency Unit" / "Europäische Währungseinheit") gewählt. Die Franzosen wurden durch diesen Namen an eine Währung erinnert, die es in Frankreich über 500 Jahre vom 13. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts gab. Den ersten Gold-ECU prägte Louis IX. im Jahre 1266, der erste silberne ECU erschien im Jahr 1641.


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Die ECU-Ausgaben als EURO-Vorläufer

Die erste ECU-Münze der Neuzeit wurde 1987 in Belgien zum 30. Jahrestag des Abschlusses der Römischen Verträge verausgabt, die die Gründung der "Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft" (EWG) durch die sechs Länder Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande besiegelten.

Die Münze zeigte das Porträt von Kaiser Karl V., der im Jahr 1500 in Gent geboren worden war und die burgundischen Besitzungen in vier Kriegen gegen Frankreich verteidigt hatte. Die Münze, die auch 1988 und 1989 in Silber und Gold geprägt wurde, hat eine äußerst geringen Auflage und ist kaum zu bekommen.

1989 und 1990 gab es weitere ECU-Münzen mit dem Bild von Kaiser Diokletian und Bimetallmünzen aus Silber und Gold mit dem Porträt des damaligen belgischen Königs Baudouin I.; 1991 erschien eine 50-ECU-Münze zum 150. Jubiläum der königlichen numismatischen Vereinigung in Belgien.

Frankreich verausgabte die erste moderne ECU-Münze im Jahr 1990, wobei man den Nennwert des Franc in ECU umrechnete. Diese Münze war die erste mit einer Doppelnominale, wie sie später auch für den Euro von Frankreich verausgabt werden sollte. Die Münze zeigt Karl den Großen und die (Doppel-)Nominale 100 Franc = 15 ECU. Karl der Große sollte als einer der bedeutendsten Europäer geehrt werden, der mit der Einführung des karolingischen Pfundes im Jahr 790 vor ca. 1.200 Jahren die Grundlage für eine Neuordnung des Münzwesens in Europa gelegt hatte und deshalb gut zu den Vorläufern einer neuen, gemeinsamen Europawährung paßt. Nach Karl dem Großen ehrte Frankreich auch weitere große Persönlichkeiten und würdigte markante europäische Bauwerke.


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Der ECU als Sammelobjekt

Heiß diskutiert wurde immer wieder die Frage, ob ECU-Münzen als kursgültige Münzen anzusehen sind oder nicht und ob sie deshalb überhaupt "sammelwürdig" sind.

Die Editionen erfolgten auf jeden Fall offiziell und mit staatlicher Genehmigung. Fast alle Länder haben sich an der Prägung dieser Euro-Vorläufer beteiligt; nur aus Deutschland gibt es keine staatlich legitimierten ECU-Nünzen.

Gesucht sind heute neben den ECU-Münzen von Belgien und Frankreich auch die Ausgaben der Niederlande, von Gibraltar, Spanien, Österreich, Andorra, Irland, Luxemburg und Malta. Aber auch Polen und Bulgarien verausgabten ECU-Münzen, die in ihrer jewieligen Landeswährung offizielle Zahlungsmittel sind und so einen Hinweis enthalten, daß auch diese Länder schon damals eine Osterweiterung der Europäischen Union anstrebten.

Nach der Einführung des Euro mit der größten Währungsumstellung aller Zeiten gehören die ECU-Münzen zu den ersten numismatischen Belegen, die auf eine gemeinsame Währungsunion in Europa hinweisen.


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